London 2016

 

Eine leichte Brise lässt Blätter rascheln und alte Bäume schaukeln erschöpft im immer noch warmen

Abendlicht. In den üblichen freundlichen Cafés wird eine exotische Aromamischung gemahlender

Kaffeebohnen serviert, die die Geschmacksnerven des Kaffeegenießers kitzeln. Auf ihrem Weg aus der Stadt

heraus bekommen Pendler den Evening Standard in die Hand gedrückt. Autos hupen nervös vor der Victoria

Station, Sirenen sind in einiger Entfernung zu hören. Mit Strümpfen bekleidete Füße in Turnschuhen tragen

gestresste Körper, die ihre Handys anschreien und ihre Handtaschen fest umklammern. Das ist die Stimme

Londons. Regen prasselt nieder, auf vergessene Friedhöfe in dieser multikulturellen Stadt, voll von

unbekannten Vororten und übersehenen Parks. Überwucherte oder heruntergekommene Bahnlinien

verbinden U-Bahnstationen mit einem Netzwerk an Dörfern. Die gezähmte Themse stört dies nicht. Sie

ignoriert die hektische Hauptverkehrszeit und lässt Touristenboote gemächlich an Bürogebäuden vorbei

gleiten.

 

A small breeze rustles leaves and the old trees sway as if wearily in the still warm evening light. The usual

friendly cafés serve mingling aromas of exotic ground coffee beans inviting the taste buds of drinkers. The

Evening Standard is thrust into tired commuters on their way out of the city. Cars honk nervously in front of

Victoria Station, sirens can be heard in the far distance. Female stockinged feet in sneakers carry stressed

forms who shout at their mobile phones and clutch their handbags. This is the voice of London. Rain pours on

forgotten graveyards in that multicultural city of obscure suburbs and overlooked parks. Tube stations link a

network of villages by overgrown or derelict routes. The tamed River Thames doesn’t mind. It ignores the

hectic rush hour and lets tourist boats gently float past office towers.

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